Die Schematherapie beruht auf den Erkenntnissen der amerikanischen Psychiater Jeffrey E. Young von der Columbia University in New York und Aaron T. Beck. Laut Beck haben Depressionen ihren Ursprung in fehlangepassten kognitiven Schemata. Damit sind Grundannahmen, Einstellungen sowie gedankliche Fehlschlüsse gemeint, die das Denken, Fühlen und Handeln der Betroffenen bestimmen – zum Beispiel die Grundannahme „ich muss perfekt sein“. Diese negativen Schemata und Überzeugungen werden durch ungünstige frühe Erfahrungen erworben und können im Laufe des Lebens durch ähnliche Situationen aktiviert werden. Die Schematherapie wird vor allem bei Angststörungen, Depressionen, Essstörungen und Persönlichkeitsstörungen angewendet.
Ablauf einer Schematherapie
Zu Beginn der Schematherapie werden mittels Fragebögen und Gesprächen die verschiedenen Schemata und Bewältigungsversuche erfasst. Es werden Situationen angesprochen in denen der Patienten übermäßig stark oder auffallend wenig emotional reagiert. Durch zum Beispiel Imaginationsübungen wird versucht, das dahinter stehende Kindheitserlebnis zu aktivieren und neue Lösungsmöglichkeiten zu finden. Diese neuen Lösungsmöglichkeiten müssen nun im Bewusstsein des Patienten durch ständiges Üben der neuen Verhaltensweisen verankert werden. Nur so kann der Patient in zukünftigen Situationen anders reagieren und alte negative Überzeugungen überdenken und folglich die Symptome der Depression lindern oder gar heilen.